Institut für Holzqualität und Holzschäden - Dr. Rehbein und Dr. Huckfeldt

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Holzartenbestimmung (Preise, Auftragsformular)

Proben-Material

Beachtenswert!

Schutz-Status

Holzeigenschaften

Holzverwendung

Schnitt-Richtung


Holz ist ein Rohstoff mit langer Tradition. Auf dem deutschen Holzmarkt werden einheimische bzw. europäische Holzarten sowie Importhölzer z. B. aus Südostasien, Südamerika, Afrika, Australien, Kanada und Sibirien angeboten. Die Gründe für den Holzimport sind vielfältiger Natur und basieren zum Teil auf individuellen Holzeigenschaften, wie einer guten bis sehr guten natürlichen Dauerhaftigkeit oder einer besonderen bzw. stark nachgefragten Farbgebung der Importhölzer. Aufgrund der Vielzahl der gehandelten Hölzer, mit zum Teil nahezu identischem Erscheinungsbild, ist eine sichere makroskopische Differenzierung zum Teil kaum noch möglich.

Eine sichere Zuordnung des Holzes zu einer bestimmten Familie, Gattung und Art kann i.d.R. nur lichtmikroskopisch erfolgen.

Sie möchten die Holzart Ihrer neuen Terrassendielen, Ihres Parketts, Ihrer Holzfenster etc. bestimmen lassen? Oder sind Sie Holzhändler oder Holzverarbeiter und möchten eine Holzlieferung oder ein Holzprodukt überprüfen lassen?

Gerne übernehmen wir diese Aufgabe für Sie.

Die Holzartenbestimmung wird von erfahrenen Spezialisten mit Hilfe mikroskopischer Merkmale des Holzes und entsprechendem Laborgerät durchgeführt.

 

  Holz hat eine lange Tradition, z. T. im Fensterbau - Titelbild vom Fensterbuch (Rudolf Mueller Verlag))

Was benötigen wir von Ihnen (Probenmaterial zur Analyse von Holzarten)

 

Um die Holz-Bestimmung für Sie schnellstmöglich durchführen zu können, benötigen wir ausreichend großes Probenmaterial. Sofern es Ihnen möglich ist, sollte das Probenmaterial eine Mindestgröße von 2 cm3 nicht unterschreiten. Ebenso möchten wir Sie bitten, bei der Auswahl der Probe auf fehlerfreies Material zu achten. Versuchen Sie bitte Äste, Risse, Wundgewebe, Harzgallen, mechanisch sowie chemisch beeinflusstes Gewebe etc., sofern möglich, zu vermeiden. Um Probleme bei der Holzartenbestimmung aufgrund o. g. Holzfehler von vorneherein auszuschließen, senden Sie uns bitte möglichst große Proben bzw. mehrere Abschnitte einer Probe zu. Sofern es sich bei dem Probenmaterial um feuchtes Holz handelt, vermeiden Sie es bitte die Probe luftdicht zu verpacken, da es ansonsten schnell zu einem Bewuchs durch Schimmelpilze kommen kann.

Können Sie die vorgegebene Mindestgröße nicht einhalten (z. B. bei Furnieren), so ist dies kein Problem, eine Holzartenbestimmung kann dennoch erfolgen. Es besteht jedoch - in Abhängigkeit von der Probengeometrie und Probengröße - ein höherer Aufwand bei der Probenvorbereitung. Rufen Sie uns an, gerne unterbreiten wir Ihnen ein entsprechendes Angebot.

 

 
 Probenbeispiel: Verfärbung durch Bläuepilze im Nadelholz

Probenvorbereitung

 

Die von Ihnen eingesendete Probe wird zunächst makroskopisch (Lupe 10x) bewertet, an einer Bandsäge grob zugeschnitten und unter dem Auflichtmikroskop entsprechend den drei anatomischen Richtungen des Holzes (radial, tangential, longitudinal) ausgerichtet. Nach der Probenvorbereitung wird das Material, i.d.R. über einen Zeitraum von 0,5-6 h, zum Erweichen des Gewebes gekocht. Nach dem Kochen werden von der Probe 0,15-0,4 mm dünne Mikrotomschnitte in radialer, tangentialer und longitudinaler Richtung angefertigt und diese nachfolgend lichtmikroskopisch anhand spezifischer Strukturmerkmale ausgewertet.

 


 Mikrotomschnitte werden in radialer, tangentialer und longitudinaler Richtung angefertigt.

Wie wird die Holzart bestimmt.

 

Die genaue botanisch-taxonomische Bestimmung Ihrer Holzprobe erfolgt ausschließlich unter dem Lichtmikroskop. Die Bestimmung einer Holzart erfolgt nach den international anerkannten Strukturangaben/Merkmalen der International Association of Wood Anatomists (IAWA), computergestützten Datenbanken wie z. B. " Inside Wood" oder "Handelshölzer" sowie unter Berücksichtigung aktueller Fachliteratur. Insgesamt können mehr als 100 lichtmikroskopische Erkennungsmerkmale zur Bestimmung und Beschreibung von Holzarten herangezogen werden. Zu den relevanten Strukturmerkmalen zählen u. a. das Vorkommen sowie die Anordnung der Gefäße und des Axialparenchyms, Aufbau der Holzstrahlen, Stockwerkbau der Holzstrahlen, Fasern oder des Axialparenchyms, spiralige Verdickungen, Vorkommen von mineralischen Einlagerungen usw. 


  Beispiel fuer einen Schnitt: Reaktionsgewebe bei der Fichte

Was erhalten Sie von uns (Preise).

 

Sie erhalten von uns ein schriftliches Gutachten mit folgenden Angaben (soweit verfügbar):

     -     Familie

     -     Botanischer Name, Synonyme

     -     Handelsname(n)

     -     Kurzzeichen nach DIN EN 13556 Nomenklatur der in Europa verwendeten Handelshölzer

     -     Schutzstatus unter CITES, d. h. ob in Annex I, II, oder III aufgeführt

 

Ergänzend können die für die Holzartenbestimmung relevanten Strukturmerkmale fotografisch erfasst und im Gutachten dargestellt werden (Achtung: es fallen zusätzliche Kosten an). Für jede der drei holzanatomischen Richtungen erfolgt mindestens eine Abbildung.

oben

 
 Verschiedene wichtige Nutz-Holzarten

Schutzstatus

 

Weiterführender Hinweis zum Schutzstatus: Viele gefährdete Baumarten unterliegen dem Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora). Im Rahmen dieses Übereinkommens wird der weltweite Handel von bedrohten Tier- und Pflanzenarten geregelt. Zum Beispiel ist der Handel von Rio Palisander (Dalbergia nigra, CITES I) verboten, und die Einfuhr von Echtem Mahagoni (Swietenia spp., CITES II) ist genehmigungspflichtig. Auch der Handel mit gebrauchten Holzprodukten (Liste, CITES I, z. Rio-Palisander) ist ohne einen Legatitätsnachweis nicht mehr erlaubt. Holzprodukten (z. B. Holzfiguren etc.) ohne einen Legatitätsnachweis dürfen aber vererbt werden.

Mit dem Holzhandels-Sicherungs-Gesetz (HolzSiG) wurde eine Mittel gegen den illegalen Holzeinschlag geschaffen. Es regelt die nationale Kontrolle von Holzimporten und soll zusammen mit der Holzhandelsverordnung der EU den illegalen Holzeinschlag vermindern. Durch Kontrollen sollen illegale Holzarten aus dem Mark gedrängt werden.


 Brandrodung geffährden den Waldbestand in Suedost-Asien

Verarbeitungsrelevante Holzeigenschaften

 

Je nach Auftrag stellen wir Ihnen die wichtigsten verarbeitungsrelevanten Kennwerte der Holzart zusammen (sofern vorhanden; Achtung: es fallen zusätzliche Kosten an), wie z. B.: physikalische, mechanische sowie diverse ver- und bearbeitungsrelevante Eigenschaften.

 

 

Physikalische Eigenschaften

 

     -     mittlere Rohdichte

     -     radiales / tangentiales Trocknungs-Schwindmaß

     -     radiale / tangentiale differentielle Quellung

     -     Angleichgeschwindigkeit der Holzfeuchte

     -     Stehvermögen (Dimensions- bzw. Formstabilität)


  Zur Rohdichtebestimmung werden die Proben getrocknet.

Mechanische Eigenschaften

 

     -     E-Modul: Elastizitätsmodul aus Biegeversuch

     -     Biegefestigkeit

     -     Zugfestigkeit

     -     Druckfestigkeit

     -     Scherfestigkeit

     -     Härte nach BRINELL auf Seitenflächen

     -     Bruchschlagarbeit


  Biegepruefung Dreipunkt

Resistenz und diverse bearbeitungsrelevante Eigenschaften

 

     -     Dauerhaftigkeitsklasse nach DIN EN 350-2

     -     Verklebbarkeit

     -     Bearbeitbarkeit des Holzes

     -     Trocknungsverhalten

     -     Oberflächenbehandlung

     -     Besonderheiten bei der Oberflächenbehandlung

     -     Tränkbarkeit: Durchlässigkeit für Flüssigkeiten

     -     Korrosion von Eisen in Verbindung mit Holz

oben


Pruefung der Dauerhaftigkeitsklasse nach DIN EN 350-2

Verwendung

 

     -     außen vs. Innen

     -     tragend vs. nicht tragend

     -     besonders geeignet für ... (nach Kundenanfrage)

Andere Informationen

     -     mögliche gesundheitsbeeinträchtigende Wirkungen


Holz kann, z. B. auf einem Spielpaltz, zu Holzrinnen verarbeitet werder.

Schnittrichtungen

 

Die Holzartenbestimmung erfolgt unter lichtmikroskopischer Betrachtung der drei holzanatomischen Schnittrichtungen:

     -     Querschnitt (= longitudinalschnitt, quer zur Stammachse),

     -     Radialschnitt (parallel zur Stammachse vom Zentrum zur Mantelfläche) und

     -     Tangentialschnitt (parallel zur Stammachse in Form einer Tangente).

Anhand dieser drei Schnittebenen können Strukturmerkmale, die zur Identifikation einer Holzart beitragen, erkannt und ausgewertet werden. Die drei Schnittrichtungen ergeben zusammen ein räumliches Bild vom Holzkörper. 


 Die drei Schnittrichtungen ergeben zusammen ein raeumliches Bild vom Holzkoerper

Querschnitt

 

Der Querschnitt bietet dem Betrachter Informationen über vorhandene Zellelemente und deren Anordnung im Holzkörper. Alle axial ausgerichteten Zellelemente wie Fasern, Gefäße, Parenchymzellen, Tracheiden werden angeschnitten und sichtbar gemacht. Im Querschnitt lassen sich Sonderformen des Gewebes / Gewebeaufbaus wie z. B. Reaktionsholz oder Wundgewebe aufgrund des veränderten Zellwandaufbaus erkennen. Selbst relativ kleine Querschnitte vermögen einen informativen Eindruck vom Aufbau eines Holzkörpers zu vermitteln.

 oben


Querschnitt bietet dem Betrachter Informationen über vorhandene Zellelemente

Radialschnitt

 

Der in Längsrichtung verlaufende Radialschnitt wird in der Ebene der Holzstrahlen geführt und ermöglicht die Darstellung der sog. Kreuzungsfelder (axial ausgerichtetes Gewebe / Holzstrahl). Dabei werden die horizontal verlaufenden Holzstrahlen als z. T. sehr dominante, das Holzbild prägende Strukturelemente sichtbar. Diese Tatsache brachte dem Radialschnitt in der Praxis auch die Bezeichnung "Spiegelschnitt" ein. Der Aufbau und die Zusammensetzung der Holzstrahlen, das Vorkommen von spiraligen Verdickungen, die Form der Gefäßdurchbrechungen und Gefäßtüpfel sowie das Vorkommen von Thyllen und mineralischen Einlagerungen, z. B. aus Kalziumoxalat, können erkannt und zur Bestimmung hinzugezogen werden.

 

 
Die in Laengsrichtung verlaufende Radialschnitt werden in der Ebene der Holzstrahlen gefuehrt

Tangentialschnitt

 

Der Tangentialschnitt erfolgt längs zur Stammachse, im Sinne einer Tangente zu den Zuwachszonen. Dabei werden die Holzstrahlen im rechten Winkel durchtrennt und die sog. Holzstrahlspindeln sichtbar gemacht. Der Tangentialschnitt ermöglicht u. a. die Auswertung der Höhe und der Breite der Holzstrahlen, deren Anordnung zueinander (Stockwerkbau), die Darstellung radial verlaufender Harzkanäle, spiraliger Verdickungen und die Form der Gefäßdurchbrechungen.

 Durch die lichtmikroskopische Untersuchung der drei o. g. Schnitt-Ebenen unter Berücksichtigung der aufgezählten sowie über 100 weiterer von der IAWA definierter Strukturmerkmale erfolgt die Zuordnung der zu bestimmenden Holzart zur Familie, Gattung und sofern möglich der Art. 


Der Tangentialschnitt erfolgt laengs zur Stammachse, im Sinne einer Tangente zu den Zuwachszonen

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Text-Autor: Dr. rer. nat. M. Rehbein; Autor-HTML: Dr. rer. nat. T. Huckfeldt; Impressum, Datenschutz
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